Eine Reise nach Bibione Pineda
Ein Besuch auf dem Camping Capalonga
2023 in Italien
Nach unserer letzten Wintertour fassten wir den Beschluss, nun mal in die Sonne zu fahren. Und dafür hatten wir uns den Camping Capalonga in Bibione Pineda ausgesucht. Der letzte Besuch war vor fast 30 Jahren. Dieser einmalig schön gelegene Platz auf der kleinen Halbinsel, umgeben von Lagune und Meer, hat bis heute an seinem Flair nichts verloren. Dolce Vita pur.
Die 1.150 Kilometer Anreise teilten wir uns in drei Etappen auf. Der Camping Mainblick, in der Nähe von Würzburg war unser erstes Ziel. Es folgte der Kaiser Camping in Bad Feilnbach. Unsere letztes Etappenziel vor Bibione Pineda war der Platz Campingbad Ossiacher See. Alle drei Plätze befanden sich unweit der Autobahn. Als wir den Platz Campingbad Ossiacher See erreicht hatten, hatten wir die großen Staugebiete, wie den Tauerntunnel,- und den Katschbergtunnel hinter uns gelassen. Beide waren berüchtigt für ihre Blockabfertigungen bei hohem Verkehrsaufkommen, mit jeweils langen Wartezeiten. Und da die Pfingstferien in Bayern begannen, ein nicht unwesentlicher Punkt, wie sich noch herausstellen sollte.
Heute war Samstag. Den Campingplatz in Bibione Pineda hatten wir für drei Wochen, von Samstag bis Samstag, gebucht. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Italien. Wir hofften noch vor der Mittagspause auf den Platz zu können. Kaum hatten wir die Autobahnauffahrt erreicht, stockte auch schon der Verkehr. Zäh fließend ging es aber weiter. Immerhin. Nach kurzer Zeit hatten wir den Knoten Villach erreicht. Von da an war Stau kein Thema mehr. Im Radio hörten wir von den berüchtigten Blockabfertigungen und den damit verbundenen immensen Wartezeiten.
Wir erreichten unser Ziel noch rechtzeitig vor der Mittagspause. Da wir bereits im Vorfeld den Check-In online erledigt hatten, wurde die Zeit für die Anmeldung auf ein Minimum reduziert.
Wir bezogen unseren Stellplatz für die nächsten Wochen in zweiter Reihe an der Lagune. Die Begrüßung der Nachbarn um uns herum war sehr herzlich.
Unser Platz in der zweiten Reihe, mit Blick auf die Lagune.
Wir haben in den drei Wochen an zwei Ausflügen teilgenommen. Beide konnten an der Rezeption gebucht werden. Und beide starteten auch vom Campingplatz aus. Für uns perfekt. Der PKW hatte drei Wochen Urlaub.
Der erste Ausflug führte uns nach Caorle. Mit einer Fläche von 151 km²,- und seinen ca. 11.500 Einwohnern zählt Caorle flächenmäßig zu den größten Gemeinden Norditaliens. Uns interessierte die wunderschöne Altstadt von "Klein-Venedig", wie Caorle häufig auch genannt wird. Der Ort ist über 2000 Jahre alt,- und wurde gegenüber der Insel Caprulae von Fischern und Hirten als Vorhafen für den landeinwärts befindlichen römischen Legionsstützpunkt Iulia concordia gegründet.
Wir wurden am Morgen mit einem kleinen Boot am Campingplatz abgeholt.
In der Lagune sind nur 5 km/h erlaubt. Die Bootstour verlief daher beschaulich. Immer wieder kamen wir an kleinen Fischerhütten vorbei.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir die Anlegestelle in Caorle.
Der zweite Ausflug war Venedig gewidmet. Venedig ist die Hauptstadt der Region Venetien in Norditalien. Sie wurde auf mehr als 100 kleinen Inseln in einer Adria-Lagune erbaut.
Wir hatten einen Tagesausflug, inkl. Führung gebucht. Bereits um 8:00 Uhr am Morgen gingen wir an Bord. Dieses Mal führte die Tour über das offene Meer. Nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir Venedig.
Venedig gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Europa. Jedes Jahr besuchen rund 14 Millionen Touristen die Lagunenstadt. Das es voll werden würde war uns bewusst. Aber auch schon zu unserer Zeit, in der Vorsaison, war es sehr voll. Wie muss es da erst in der Hauptsaison sein? Wir hatten manchmal Mühe unserer Gruppenführung zu folgen. Die Idee für Besichtigungen, z.B. vom Dogenpalast, hatten wir schnell verworfen. Warteschlangen von mind. 1,5 Stunden hielten uns davon ab.
Nicht nur die Touristen wurden auf den Wasserstraßen "transportiert". Ebenso sämtliche Güter des täglichen Bedarfs mussten ihren Weg zum Endverbraucher finden. Das ging manchmal nicht ohne lautes Rufen, verbunden mit wildem gestikulieren.
Am späten Nachmittag versammelten wir uns wieder alle am Bootsanleger. Dazu musste man nur den Markusplatz finden. Von dort aus ging es links über vier Brücken bis zum Treffpunkt. Das Gewusel hatte hier am Wasser nochmals erheblich zugenommen. Wir waren froh als wir an Bord gehen konnten. Langsam kehrte wieder Ruhe ein.
Am nächsten Tag hatten wir unser "Dolce Vita" wieder. Die Tage vergingen wie im Flug. Unser Tagesablauf richtete sich nach dem jeweiligen Moment. Ein Schwätzchen mit den Nachbarn? Oder doch lieber ein kleiner Spaziergang an der Lagune? Ein wenig schwimmen im Meer? Lieber spazieren am Meer? Oder einfach nur faul auf dem Stuhl liegen,- und dem Treiben auf der Lagune zusehen.
Doch irgendwann ist es immer soweit. Auch die schönste Zeit hat ihr Ende. Schweren Herzens verließen wir nach drei Wochen den Camping Capalonga, mit dem festen Versprechen wiederzukommen. Und das zeitnah,- nicht erst in fast 30 Jahren.
Für den Rückweg nahmen wir uns wieder Zeit. Wir besuchten nacheinander den Camping Ramsbacher, den Seecamping Eben, den AZUR Waldcamping Ingolstadt,- und den KNAUS Campingpark Hünfeld.
Der Seecamping Eben war ein besonderer Stop für uns. Von hier aus besuchten wir die Eisriesenwelt in Werfen.
Die Eisriesenwelt ist ein Höhlensystem im Tennengebirge. Es gilt mit einer Gesamtlänge von 42 km als die größte Eishöhle der Welt. Die Gesamtlänge der Höhle ist allerdings nicht freigegeben für die touristische Nutzung. Nur der vordere Teil ist auch für Touristen zugänglich. Entdeckt wurde die Höhle 1879 durch den Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich.
Wir hatten extra dicke Wintersachen im Wohnwagen verstaut. In der Höhle ist es nie wärmer als Null C°. Die Führung dauert ca. 1 Stunde. Der Höhleneingang befindet sich auf 1.641 Meter. In der Höhle steigt man auf 1.775 Meter auf. Das Ganze ist nur über Holzstege mit unzähligen Stufen zu bewältigen. Insgesamt sind es 1.400 Stufen. Beleuchtet wird während der Führung mit Karbidlampen und Magnesiumfackeln. Dadurch entstehen wunderbare Bilder, die die Ursprünglichkeit der Höhle erhalten. Ein sehr anstrengendes, wunderbares Erlebnis der besonderen Art.
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