Eine Herbsttour durch Luxemburg
Unser schönes Nachbarland
2008 in Luxemburg
Bereits im Mai diesen Jahres lernten wir die luxemburgischen Stadt Echternach kennen. Spontan beschlossen wir, uns das gesamte Land Luxemburg auf einer Tour einmal länger anzusehen. Der 14 tägige Herbsturlaub war ideal dafür. Luxemburg ist nicht gerade groß und so hatten wir uns bei der Planung nur zwei Campingplätze ausgesucht. Als ersten Platz fuhren wir Camping Kohnenhof an. Der Campingplatz liegt in den Ardennen an dem Grenzflüsschen Our.
Die Einfahrt zum Platz verlief recht steil den Berg hinunter. Das Gespann musste dafür bis fast auf Null km/h abgebremst werden. Und das mitten auf der Hauptstraße! Gott sei Dank, war sie nicht so stark befahren. Trotzdem, ein Blick in den Rückspiegel ist ratsam. Per Hinweisschild wurden wir darauf hingewiesen, dass wir die steile Einfahrt bis fast nach unten fahren müssen. Erst dort wird das Gespann geparkt und man kann sich in der Rezeption anmelden. Weitere ankommende Gäste müssen sich hinter einem stellen. Ein vorbeikommen ist nicht möglich. In der Nebensaison bestimmt ok, was aber in der Hauptsaison? Muss da auf der Hauptstraße gewartet werden? Wie sich hinterher heraus stellte, hatte der Platz eine extra Ausfahrt, die wohl in Ausnahmefällen auch als Einfahrt benutzt werden kann.
Wir parkten unser Gespann, zogen die Handbremse gut fest und gingen zur Rezeption. Für unseren Zeitraum waren noch Plätze genug frei und so konnten wir uns einen aussuchen.
Leider waren die Plätze relativ schmal (zumindest für unsere "Isolde"), dafür aber recht lang. Erschwerend kam hinzu, das die Plätze von dem Weg aus, für einen Campingplatz, steiler als normal nach oben an stiegen. Als erstes "erkundigten" wir unseren Stellplatz. Kaum hatten wir den Rasen betreten, versanken unsere Schuhe auch schon im darunter befindlichen Schlamm. Es gab nur wenige Plätze die im vorderen Bereich Rasensteine hatten. Die noch für uns freien Plätze gehörten leider nicht dazu. Da der Wohnwagen quer nicht auf den Platz passte drückte ich ihn mit dem Auto auf die Wiese. Es kam wie es kommen musste, sobald die Hinterräder die Wiese erreicht hatten, drehten sie durch. Ein weiteres rangieren war nicht mehr möglich. Wir hingen ab und beschlossen so stehen zu bleiben.
Trotz an sich schönem Wetter änderte sich der Zustand der Wiese leider nicht. Es lag wohl auch daran, dass der Platz direkt an dem Fluss lag. Zum Glück hatten wir an unseren Vorzeltteppich gedacht und so wurde das Ganze wieder ein weinig erträglicher. Schnell war der Rest (Sonnensegel, Sat-Antenne) aufgebaut. Wir machten uns auf einen kleinen Erkundigungsspaziergang. Der Platz lag schön in einem Tal.
An die Sanitärverhältnisse muss man sich allerdings gewöhnen. Öffnet man die Tür steht man unmittelbar in einem gemeinschaftlichen Raum, in dem sich Weiblein und Männlein waschen konnten. Alles war offen. Uns störte es nicht. Leider wurde das Sanitärgebäude nicht geheizt. Und da es, so bald die Sonne untergegangen war, an manchen Tagen recht frisch wurde, war dieser Umstand nicht besonders angenehm. Hinzu kam, das die Duschen zwar für 5 Min. Wasser bereitstellten, es aber bis zu 2 Min. dauerte, bis warmes Wasser kam.
Update: Hier hat es gewaltige positive Veränderungen gegeben. Ein Besuch auf der Internetseite des Camping-Kohnenhof verdeutlicht das.
Wir besuchten von diesem Platz den nördlichen Teil Luxemburgs. Vor allem die zahlreichen Burgen hatten es uns angetan. Fast ausnahmslos sind sie Eigentum des Staates und werden oftmals sehr umfangreich restauriert. Es lohnt sich, für den der es mag, allemal eine Besichtigung. Zumal der jeweilige Eintrittspreis sehr gering ist.
Eigentlich sollte der Freitag der ersten Woche der Abreisetag von dem ersten Campingplatz und gleichzeitig der Anreisetag des zweiten Platzes sein. Doch prophezeite der Wetterbericht am Mittwoch für den Donnerstag nur Regen. Das nahmen wir zum Anlass den "Campingplatz Kohnenhof" bereits einen Tag früher zu verlassen. Das weiterhin nicht beheizte Sanitärhaus und die weiterhin schlammige Wiese unterstützten unsere Gedanken sehr. Und so holte ich uns an diesem Donnerstagmorgen ein letztes mal die Brötchen. Nach dem Frühstück zogen wir uns die Regenjacken an und begannen mit dem Abbau. Das Sonnensegel und den Zeltteppich verstauten wir in wasserdichte Plastiksäcke. "Isolde" hängten wir an ihren Haken und zogen sie langsam von der Wiese. Nach kurzem Auschecken an der Rezeption machten wir uns auf den Weg in Richtung Larochette zum Camping Birkelt.
Nachdem wir unseren Platzwunsch der Rezeptionsdame mitgeteilt hatten, erhielten wir die Karte für die Schranke. Schnell war der Wohnwagen auf seinen Platz gestellt. Im Gegensatz zum Vorplatz war hier, trotz Regen, nichts matschig. Schnell waren unsere nassen sieben Sachen wieder aufgebaut. Nachdem alles fertig war, waren wir so richtig nass. Wir beschlossen erst einmal duschen zu gehen. Kaum hatten wir das Sanitärgebäude betreten, lernten wir eine andere Welt kennen. Eine wohlige Wärme schlug uns entgegen. Das Duschen waren nicht Zeitmäßig begrenzt und warmes Wasser stand sofort zu Verfügung. Wir waren sehr zufrieden.
Abends blieb die Campingküche kalt und wir besuchten das Platz eigene Restaurant. Und auch mit dem waren wir, nach einem sehr leckeren Essen, sehr zufrieden.
Der Regen hörte an diesem Tag erst in der Nacht auf. Am nächste Tag gegrüßte uns die Sonne wieder.
Von diesem Platz besuchten wir vor allen Dingen das Müllertal (Mullerthal). Ein herrlicher Naturpark, durchzogen mit kleinen Flüssen, Bächen und vor allem zum teil riesigen Felsen, Reste aus der letzten Eiszeit. Wanderwege führen durch diese verzauberte Landschaft und nicht selten muß man sich durch zwei Felsen "quetschen" um weiter zukommen.
Für die Stadt Luxemburg nahmen wir uns nur einen Tag Zeit. Natürlich viel zu kurz. Wir kauften uns zwei Karten für den Touristenbus. Diese Karten sind 24 Std. gültig. Diese Touristenbusse fahren durch ganz Luxemburg. Per Kopfhörer wird man über alles wissenswerte informiert. An jedem Haltepunkt kann man aussteigen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen. Uns hatten es vor allen Dingen die Kasematten angetan. Diese insgesamt 23 Kilometer langen unterirdischen Galerien sind beeindruckend anzuschauen. Die Befestigungsgänge waren auf verschiedenen Ebenen angelegt und reichten bis zu 40 Meter in die Tiefe hinab. Angesichts dieser Festungswerke erhielt Luxemburg den Beinamen "Gibraltar des Nordens“. Heute kann man nur noch wenige 100 Meter besichtigen.
Luxemburg,- Adieu
Wie immer, so auch dieses mal, -der Urlaub neigte sich viel zu schnell seinem Ende zu. Auf dem Rückweg wollten wir noch ganz kurz in Cochem vorbei schauen. Unser Senf zu Hause neigte sich dem Ende zu. Und so war es die beste Gelegenheit in der Senfmühle wieder für Nachschub zu sorgen.
Der Campingplatz Holländischer Hof in Senheim sollte für zwei Nächte unser Quartier sein. Ein schöner, gut gepflegter Platz, ideal für kurze aber auch längere Aufenthalte. Da wir bereits kurz vor Saisonschließung des Platzes eintrafen, war es relativ leer auf dem ansonsten gut besuchten Platz. Wir suchten uns einen schönen Platz mit direktem Blick auf die Mosel aus. Die letzten warmen Sonnenstrahlen in diesem Oktober gehörten uns.
Samstags wollten wir endgültig wieder unseren Heimatplatz anfahren. Und so verstauten wir bereits am Freitag alles wieder an seinen Platz. Bereits am frühen Samstagmorgen machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Dank unseres neuen Stellplatzes war es diesmal erstmalig möglich, "Isolde" ohne Rangiererei auf ihren Platz zu schieben.
Auch in diesem Urlaub war vorwiegend die Sonne unser Begleiter. An lediglich zwei Tagen regnete es von morgens bis abends.
Wir werden mit Sicherheit Luxemburg nochmals bereisen. Zu schön ist dieses Land.
ENDE
Die hier beschriebenen Einrichtungen spiegeln den Stand aus dem jeweiligen Jahr wieder,- und können sich bis heute teilweise,- oder auch vollkommen verändert haben.
Es warten noch mehr Reiseberichte auf dich